Es ist der Samstagmorgen und Leela kommt in die Küche, um uns mitzuteilen, dass eine Reisende ihren Urlaub wegen Greta Thunberg abgesagt hat.
BASIS steht dafür ein nachhaltiges Projekt zu sein, aber wie lässt sich das mit der Reise aus dem weit entfernten Deutschland vereinbaren, der ohne Flug mit Umstieg kaum zu bewältigen ist?
Hier ein kleiner Überblick wie viel weltweit geflogen wird:
https://www.flightradar24.com/31.14,-13.82/2
Auch wenn vielen bekannt: was ist eigentlich das Problem des Fliegens?
Durch die vermehrte Treibhausgasemission seit der Industrialisierung steigt die Konzentration der Treibhausgase stark an (seit 1800 bis 2011 hat sich die anthropogene Emission von 280ppmV zu  390ppmV erhöht). Diese verstärken den sogenannten natürlichen Treibhauseffekt. Dadurch erhöht sich die Durchschnittstemperatur. Dies hat Auswirkungen auf das Ökosystem durch mehr Energie im System Erde. Damit steigt auch die Anzahl der Wetterextremen. Dies wirkt sich auf Mensch und Umwelt aus.


Durch Einsparung der anthropogenen Treibhausgasemission könnte zum Klimaschutz beigetragen werden, Ressourcenschutz wertvoller fossiler Rohstoffe schonen, sowie die Artenvielfalt der Ökosysteme und ihren Dienstleistungen erhalten.
Was bedeutet das in Bezug auf das Fliegen, das mit 201 Gramm pro Personenkilometer einen hohen Ausstoß an Treibhausgasen induziert? 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
  1. Weniger fliegen: Urlaubziele in der Nähe suchen, Flüge durch alternative Verkehrsmittel ersetzen.
  2. Co2-Ausgleichen: Bei dieser Methode wird die Menge an Co2-Emission berechnet und durch eine Ausgleichszahlung klimafreundliche Projekte unterstützt. Es gibt verschiedene Organisationen, die einen CO2-Ausgleich anbieten. Es wird der Co2-Ausstoß der Reise ermittelt und der Preis, der bezahlt werden muss, um die Emission zu neutralisieren. Das Geld wird bei Klimaschutzprojekten eingesetzt, um Treibhausgase zu binden. Man pflanzt zum Beispiel Bäume oder nässt trockengelegte Moore neu ein, denn diese binden CO2. Auch gibt es Projekte, die den Ausbau erneuerbarer Energien fördern und so Emissionen verhindern. 
Für manche klingt die Co2-Ausgleichszahlung nach modernem Ablasshandel. Wenn aber nicht auf den Flug verzichtet werden kann oder werden möchte, ist dies eine gute Möglichkeit dennoch ein wenig den Schäden entgegenzuwirken - ohne damit unnötiges Fliegen zu legitimieren. Was unnötig bedeutet ist dabei natürlich wieder eine subjektive Entscheidung. Flüge, die vermieden werden können, sollten auf jeden Fall gemieden werden. Innerhalb Deutschlands ist es gut möglich sich mit Öffentlichen Verkehrsmittel fortzubewegen.
Beim Urlaub sollte man sich überlegen, ob das Ziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist oder ein schöner Roadtrip oder Erholung an nah gelegenen Orten nicht auch eine angenehme Alternative darstellen kann.
Außerhalb Europas ist es schwierig ohne Flugzeug an das Ziel zu kommen. Was ist der Zweck der Reise? Zwei Wochen Partyurlaub mit europäischen Ansprüchen im Strandhotel… das kann ich hier schneller und günstiger haben.

Ob eine Reise nach Indien notwendig ist, kann jeder für sich entscheiden. Meine Entscheidung in dem Bezug hat meinen persönlichen Erfahrungszuwachs und kulturellen Austausch in einem ökologisch nachhaltigen Projekt über die entstehenden Emissionen gestellt.
Je nachdem, wo der Zwischenstopp auf der Flugreise ist oder mit welcher Airline man fliegt, kann die CO2-Emission variieren. Von Deutschland nach Indien sind es etwa 15.000 km. Dadurch entsteht eine CO2 Emission von 3kg Co2-Äquivalente.

Auch im BASIS gibt es verschiedene Projekte zur Bindung von Co2, nicht nur als Kompensation von Treibhausgasen, die von den Reisenden durch den Flug entstehen, sondern darüber hinaus eine Initiative gegen den immer weiter fortschreitenden Klimawandel darstellen.
Durch Humusanreicherung im Boden um 0,1% auf einen Hektar könnten 10t CO2 im Boden gespeichert werden, die durch Pflanzen dauerhaft als Biomasse gespeichert werden können. Besonders gut eignet sich dafür Bambus, da es ein schnelles Wachstum aufweist.
Durch das Verteilen von Setzlingen wie Chilis, Auberginen, Bohnen etc. an die ländliche Bevölkerung und somit Förderung der Subsistenzwirtschaft, soll die Biodiversität nachhaltig gesichert werden und eine vielfältige Fruchtfolge entgegen der Monokulturen generieren.

Weitere Projekte sind in Planung und sollen besonders an die ländliche Bevölkerung weitergegeben werden und durch "Krishi Vinodom" (Hobbylandwirtschaft) ein Weg zu mehr Subsistenzwirtschaft geschaffen werden entgegen der Abhängigkeit von großen Agrarkonzernen.

Hier noch ein spannender Artikel der Zeit zu der Thematik:
https://www.zeit.de/die-antwort/2019-06/co2-kompensation-klimabilanz-fluege-faq

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